Fährtenhunde

ÖPO Prüfungsordnung |   Bestimmungen VHV

Wenn einem Hund im Film ein Kleidungsstück eines Kindes unter die Nase gehalten wird und er das Komando „such“ bekommt und das Kind dann in einem Waldstück findet, so entspricht das sicher nicht der Realität. Es gehört eher in die Kategorie Märchen.

Doris Spöttl mit Onix

Warum findet aber ein Hund eine Fährte (Spur) ?

Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir wissen, wie Fährtengeruch entsteht, nämlich

1. durch den Geruch der Bodenverletzung
niedergetretene Pflanzen, aufgewirbelte Bodenbakterien, zertretene Insekten, Käfer, Larven uvm.

2.  durch sonstige Gerüche
darunter verstehen wir Gerüche von Menschen, eingetretener Mist, Aas, Spuren von Schuhcreme usw.

Daß der Hund all dies – im Gegensatz zum Menschen – wahrnehmen kann, liegt am unterschiedlichen Aufbau der Riechschleimhaut.

Riechschleimhaut:
beim Menschen: 5 cm²
beim Hund: 170 cm²

Riechzellen:
beim Menschen: 5 Millionen
beim Hund: 250 Millionen

 

Dies ermöglicht es dem Hund, Fährten verschiedenen Alters voneinander zu unterscheiden. Ein Hund kann auch überquerte Wild- oder sonstige Fährten problemlos unterscheiden. Ist die Spurenarbeit sauber aufgebaut, läßt er sich davon nicht ablenken.
Die Ausbildung zur Fährtenarbeit ist eine langwierige Prozedur, die viel Geduld, Verständnis und Ausdauer erfordert. Als Hundeführer muß man sich vor jeder Aufgabe, die man mit dem Hund lösen will seine Gedanken machen. Fährtenabeit bedeutet auch, Psychologie mit seinem Hund zu betreiben.

Jeder Hund hat eine Nase, mit der er eine Fährte vorzüglich ausarbeiten kann!